Varianten für das BioPIN Verfahren. Welche Unterschiede und Prozesse gibt es?

Für das BioPIN Verfahren gibt es verschiedene Möglichkeiten. Jede Variante erfordert unterschiedliche Hardware, Geräte und Verkabelungen. Die Öffnungsprozesse sind für die Benutzer unterschiedliche in Ihrer Flexibilität und Bedienung. Mit BioPIN ist allgemein die biometrische Integration von Hintergrundbeständen und nicht ausschließlich das Einmalcode-Verfahren gemeint. Die folgenden Tabellen stellen die unterschiedlichen Verfahren und Varianten dar.

Variante 1 BioPIN über Tagestresor (Browser)
Systemkomponenten Tagestresor (Multisafe) mit OSsecure und Biometrie-Scanner, Kassenarbeitsplatz mit Browser, Tresorschloss TwinLock ProtectMaster
Bauseitige Leistungen Alle Geräte sind in das Netzwerk (TCP/IP) eingebunden
Prozessbeschreibung Benutzer wählt im Browser des Kassenarbeitsplatzes das Tresorschloss, welches biometrisch freigegeben werden soll. Benutzer (wahlweise 1 oder 2 Benutzer) identifiziert sich am Biometrie-Scanner des Tagestresors. Das Tresorschloss wird freigegeben (wahlweise nach beliebiger Zeitverzögerung). Tresorschloss kann geöffnet werden (wahlweise nach beliebiger Zeitverzögerung und wahlweise im 2- oder 4-Augen-Prinzip).
Vor- / Nachteile
  • (+) Prozess lässt sich sehr flexible konfigurieren.
  • (+) 2- oder 4-Augen-Prinzip auf der Biometrie oder/und am Tresorschloss.
  • (+) Mit oder ohne Öffnungs-Zeitverzögerung auf der Biometrie oder/und am Tresorschloss.
  • (+) Es ist frei wählbar, für welche Schloss-Benutzer die biometrische Freigabe erforderlich ist. Es können also auch Benutzer existieren, welche ohne Biometrie den Tresor öffnen können.
  • (-) Die biometrische Freigabe erfolgt über den Browser eines beliebigen Bankrechners.

 

Variante 2 BioPIN über Tagestresor (Browser + Display)
Systemkomponenten Tagestresor (Multisafe) mit OSsecure und Biometrie-Scanner, Kassenarbeitsplatz mit Browser (nicht zwingend), Tresorschloss TwinLock ProtectMaster
Bauseitige Leistungen Alle Geräte sind in das Netzwerk (TCP/IP) eingebunden. Es besteht eine direkte (1:1) Kabelverbindung zwischen dem Tagestresor und jedem einzelnen Tresorschloss (2-Adern pro Schloss).
Prozessbeschreibung Benutzer wählt am Display des Tagestresors oder im Browser des Kassenarbeitsplatzes das Tresorschloss, welches biometrisch freigegeben werden soll. Benutzer (wahlweise 1 oder 2 Benutzer) identifiziert sich am Biometrie-Scanner des Tagestresors. Das Tresorschloss wird freigegeben (wahlweise nach beliebiger Zeitverzögerung). Tresorschloss kann geöffnet werden (wahlweise nach beliebiger Zeitverzögerung und wahlweise im 2- oder 4-Augen-Prinzip).
Vor- / Nachteile
  • (+) 2- oder 4-Augen-Prinzip auf der Biometrie oder/und am Tresorschloss.
  • (+) Mit oder ohne Öffnungs-Zeitverzögerung auf der Biometrie oder/und am Tresorschloss.
  • (+) Die biometrische Freigabe erfolgt über das Display des Tagestresors oder den Browser eines beliebigen Bankrechners.
  • (-) Es ist nicht frei wählbar, für welche Schloss-Benutzer die biometrische Freigabe erforderlich ist. Die biometrische Freigabe ist für alle Benutzer des Tresorschlosses erforderlich.
  • (-) Es wird eine Kabelverbindung zwischen Tagestresor und Tresorschloss benötigt.

 

Variante 3 OSEntry schaltet GA-Rückraum und/oder Tresor frei
Systemkomponenten OSEntry Wandmodul mit OSsecure, Tresorschloss TwinLock ProtectMaster
Bauseitige Leistungen Alle Geräte sind in das Netzwerk (TCP/IP) eingebunden. Es besteht eine direkte (1:1) Kabelverbindung zwischen dem OSEntry, der Tür (optional) und jedem einzelnen Tresorschloss (2-Adern pro Schloss).
Prozessbeschreibung Das biometrische Wandmodul (OSEntry) ist neben der Tür (Eintritt) zum GA-Rückraum oder auch im GA Raum neben den Tresoren installiert. Benutzer identifiziert sich am OSEntry Wandmodul und gibt Tür und/oder Tresorschloss biometrisch frei. Tresorschloss kann geöffnet werden (wahlweise nach beliebiger Zeitverzögerung und wahlweise im 2- oder 4-Augen-Prinzip).
Vor- / Nachteile
  • (+) 2- oder 4-Augen-Prinzip am Tresorschloss.
  • (+) Zeitverzögerung am Tresorschloss.
  • (+) Die biometrische Freigabe erfolgt über das OSEntry Wandmodul in unmittelbarer Nähe des Tresors.
  • (+) Es kann die Tür zum Raum oder/und der/die Tresor(e) biometrisch freigegeben werden.
  • (+) Optional kann die (biometrische) Freigabe auch mittels RFID (Karte/Tag) erfolgen.
  • (-) Es ist nicht frei wählbar, für welche Schloss-Benutzer die biometrische Freigabe erforderlich ist. Die biometrische Freigabe ist für alle Benutzer des Tresorschlosses erforderlich.
  • –     4-Augen-Prinzip und Zeitverzögerung am OSEntry ist nicht möglich

 

Variante 4 OSsecure FI-Box (Signalbox) schaltet aus OSPlus (FI) heraus den Tresor frei
Systemkomponenten OSPlus (FI), OSsecure FI-Box (z.B. im Tagestresor), Tresorschloss TwinLock ProtectMaster oder TwinLock Business
Bauseitige Leistungen Alle Geräte (FI-Box und Schloss) sind in das Netzwerk (TCP/IP) eingebunden.
Prozessbeschreibung Benutzer identifizieren sich in OSPlus (biometrischer Workflow) und geben Tresorschloss biometrisch frei. Tresorschloss kann geöffnet werden (wahlweise nach beliebiger Zeitverzögerung und wahlweise im 2- oder 4-Augen-Prinzip).
Vor- / Nachteile
  • (+) 2- oder 4-Augen-Prinzip in OSPlus und/oder am Tresorschloss.
  • (+) Zeitverzögerung in OSPlus und/oder am Tresorschloss.
  • (+) Die biometrische Freigabe erfolgt über die FI-Signalbox (Tagestresor).
  • (+) Es können bis zu 10 Schloss-Benutzer individuell biometrisch freigegeben werden (Achtung OSPlus unterstützt derzeit in Summe max. 16 „Verschlussbereiche“.

(Variante 5, siehe Variante 1, jedoch „offline“)

Variante 5 BioPIN über Tagestresor (Browser)
Systemkomponenten Tagestresor (Multisafe) mit OSsecure und Biometrie-Scanner, Kassenarbeitsplatz mit Browser, Tresorschloss TwinLock WTU (Offline)
Bauseitige Leistungen Tagestresor ist in das Netzwerk eingebunden, das Tresorschloss ist „offline“, also weder in das Netzwerk eingebunden, noch mittels direkter Kabelverbindung an den Tagestresor angebunden. Tresorschloss und OSsecure kommunizieren über einen mathematischen Algorithmus.
Prozessbeschreibung Benutzer wählt im Browser des Kassenarbeitsplatzes das Tresorschloss, welches biometrisch freigegeben werden soll. Benutzer (wahlweise 1 oder 2 Benutzer) identifiziert sich am Biometrie-Scanner des Tagestresors. Das Tresorschloss wird freigegeben (wahlweise nach beliebiger Zeitverzögerung). Dem Mitarbeiter wird ein Öffnungs-TAN angezeigt mit welchem das Tresorschloss geöffnet werden kann (wahlweise im 2- oder 4-Augen-Prinzip, Zeitverzögerung nur bei 2-Schloss-Systemen ab CEN IV optional möglich).
Vor- / Nachteile
  • (+) Prozess lässt sich sehr flexible konfigurieren.
  • (+) 2- oder 4-Augen-Prinzip auf der Biometrie oder/und am Tresorschloss.
  • (+) Mit oder ohne Öffnungs-Zeitverzögerung auf der Biometrie oder/und am Tresorschloss (nur bei 2-Schloss-Systemen).
  • (+) Es ist frei wählbar, für welche Schloss-Benutzer die biometrische Freigabe erforderlich ist. Es können also auch Benutzer existieren, welche ohne Biometrie den Tresor öffnen können.
  • (-) Die biometrische Freigabe erfolgt über den Browser eines beliebigen Bankrechners.
  • (-) Der Öffnungs-TAN muss vom Benutzer „abgeschlossen“ werden.

(Variante 6, siehe Variante 4, jedoch „offline“)

Variante 6 OSsecure FI-Box (Signalbox) schaltet aus OSPlus (FI) heraus den Tresor frei
Systemkomponenten OSPlus (FI), OSsecure FI-Box (z.B. im Tagestresor), Tresorschloss TwinLock ProtectMaster oder TwinLock Business (Offline, ohne TwinIP)
Bauseitige Leistungen Keine.
Prozessbeschreibung Benutzer identifizieren sich in OSPlus (biometrischer Workflow) und geben Tresorschloss biometrisch frei. Benutzer bekommen einen Öffnungs-TAN am Display der FI-Signalbox (z.B. Tagestresor) angezeigt. Tresorschloss kann mit TAN geöffnet werden (wahlweise nach beliebiger Zeitverzögerung und wahlweise im 2- oder 4-Augen-Prinzip).
Vor- / Nachteile
  • (+) 2- oder 4-Augen-Prinzip in OSPlus und/oder am Tresorschloss.
  • (+) Zeitverzögerung in OSPlus und/oder am Tresorschloss.
  • (+) Die biometrische Freigabe erfolgt über die FI-Signalbox (Tagestresor).
  • (+) Es können bis zu 10 Schloss-Benutzer individuell biometrisch freigegeben werden (Achtung OSPlus unterstützt derzeit in Summe max. 16 „Verschlussbereiche“.
  • (-) TAN muss vom Benutzer „abgeschlossen“ werden.