Statische Entladung / Stromschlag am USB Fingerscanner

Warum bekommen Mitarbeiter am USB-Scanner einen Schlag? Warum bekommen Mitarbeiter eher am Scanner, als an der USB-Maus oder USB-Tastatur einen „Schlag“?

Der „Stromschlag“ wird nicht durch das Gerät oder den Scanner verursacht, sondern durch statische Entladung des Mitarbeiters. Dieser kleine Stromschlag ist nicht lebensgefährlich, sondern in erster Linie unangenehm. Grundsätzlich sind (fast) alle USB-Geräte nicht geerdet. Aufgrund der niedrigen Versorgungsspannung von i.d.R. 5V ist dies „technisch“ auch nicht erforderlich. Die Wahrscheinlichkeit einer elektrostatischen Entladung ist aufgrund der Beschaffenheit des Scanners höher, als beispielsweise der Tastatur.

Da die Entladung sehr unangenehm sein kann, möchte ich einige Hintergründe erläutern und Tipps mitgeben. Bei der „Überspannung“ handelt sich um die klassische elektrostatische Entladung. Nicht das Gerät steht unter Strom, sondern der Mensch. Im Winter ist es so, dass die Luft relativ wenig Luftfeuchtigkeit enthält. Das kommt daher, dass die kalte Winterluft nur wenig Wasserdampf speichern kann. Betritt ein Kunde die Filiale gelangt die Luft in die Räumlichkeiten und wird dort erwärmt. Warme Luft kann mehr Wasserdampf speichern und daher ist die relative Luftfeuchtigkeit sehr niedrig. Die relative Luftfeuchtigkeit ist das Verhältnis von aktuell in der Luft enthaltenem Wasserdampf zu der Menge, die die Luft bei der aktuellen Temperatur eigentlich speichern könnte, wenn genug Feuchte vorhanden wäre.

Statische Aufladung kann sich nun besonders gut aufbauen, da die Luftfeuchtigkeit niedrig ist und weil trockene Luft ein sehr schlechter Leiter ist. Feuchte Luft ist dank des enthaltenen Wasserdampfes ein etwas besserer Leiter ist. Die Ladung kann somit im Winter höhere Werte erreichen und den „elektrischen Schlag“, den Mitarbeiter bekommen, spürt man besonders heftig. Dieser ist nicht gefährlich, sondern nur unangenehm. Er beträgt etwa ein Zehntel der zulässigen gespeicherten Energie an zugängigen Geräteanschlüssen und sogar weniger als ein Tausendstel der Entladungsenergie eines Defibrillators.

Man kann durch zusätzliche Erdung der Geräte auch versuchen, die Entladung des Mitarbeiter „abzuleiten“. Es ist jedoch sinnvoller, die genannten Tipps zu befolgen, anstelle zu versuchen, alle Niedervoltgeräte zu erden. Der Aufwand, welcher für die Erdung betrieben werden muss ist einerseits sehr hoch und anderseits „bekämpfen“ Sie nicht die Ursachen, sondern mildern immer nur die Symptome.

Bitte beachten Sie jedoch, dass dies nicht die Ursache abstellt, sondern nur das Symptom minimiert und dazu beiträgt, dass die elektrostatische Entladung des „aufgeladenen“ Mitarbeiters als nicht so unangenehm empfunden wird.