Hier finden Sie alle Informationen zum Thema VdS-Zertifizierung für das Netzwerkschloss TwinLock IP.
Schloss Bezeichnung
Das elektronische Hochsicherheitsschloss TwinLock wird in der Praxis unter verschiedenen Bezeichnungen geführt: TwinLock IP, TwinLock ProtectMaster, TwinLock Business, TwinLock mit TwinNet. In Abhängigkeit der Sicherheitsstufe lautet die formal korrekte Bezeichnung des Schloss-Basissystems eigentlich TwinLock 7220 Business (bis Jun 2014), bzw. TwinLock C (ab Jun 2014) oder TwinLock 7260 Business (bis Jun 2014), bzw. TwinLock B (ab Jun 2014). Da je Basissystem auch zwei verschiedene Administrations-Applikationen (ProtectMaster und TwinNet) zur Verfügung stehen, werden die Bezeichnungen in der Praxis häufig abgekürzt. Für einen CEN III Geldautomaten, welcher mit dem Netzwerkschloss und der integrierten Verwaltungssoftware ausgestattet ist, wäre die formale Bezeichnung TwinLock 7260 Business mit TwinIP und ProtectMaster Applikation. Abgekürzt lautet die Bezeichnung TwinLock ProtectMaster.
Bestandteile des Schloss-Systems
Das TwinLock Schloss System ist für alle Sicherheitsstufen zertifiziert. Zu den einzelnen Bestandteilen des Systems gehören…
- Die Eingabeeinheit, bzw. Tastatur (Flatcontrol, FLC) der Business Baureihe (je nach VdS Klasse mit 6 oder 8-stelligem Code in der SW-Version IPxx oder IQxx). Siehe unten stehende Tabelle „Sicherheitsstufen“.
- Die jeweiligen Schloss-Riegel der Baureihe TwinLock 7220/C700 (VdS 3) oder 7260/B700 (VdS 2). Je nach Sicherheitsstufe des Wertgelasses gibt es verschiedene Vorgaben, welche Schloss-Klasse verbaut werden muss und wie viele Schloss-Riegel verbaut werden müssen. Siehe unten stehende Tabelle „Sicherheitsstufen“.
- Die Erweiterungseinheit TwinXT ist die Sperreinrichtung (EMA-Bediensperre) und der Überfallmelder (ÜMA). Die TwinXT erweitert das Schloss um zusätzliche Ein- und Ausgänge (I/O-Ports).
- Die TwinIP ist die Netzwerkerweiterung für die Applikationen ProtectMaster oder TwinNet.
- Die TwinAlarm ist die optionale Schalteinrichtung (EMA-Blockschloss).
Für die Steuerung, Verwaltung und Administration des Schloss-Systems stehen zwei unterschiedliche Software-Applikationen zur Verfügung. Die bereits in das Schloss-System integrierte (embedded) Variante ProtectMaster oder die Server-Variante TwinNet.
VdS-Anerkennungsnummern
Je nach Sicherheitsstufe gibt es unterschiedliche VdS-Anforderungen (siehe unten stehende Tabelle „Sicherheitsstufen“) und entsprechend gibt es für beide Sicherheitsstufen zwei unterschiedliche VdS-Anerkennungsnummern. Ab Juni 2014 wurden im Rahmen der stetigen Weiterentwicklung der Systeme neue VdS-Anerkennungsnummern vergeben. Die VdS-Anerkennungsnummer gilt jeweils für alle Systemkomponenten (TwinXT, TwinIP, Flatcontrol, Schloss-Riegel, usw.).
| Bezeichnung: | TwinLock 7260 Business | TwinLock 7220 Business | TwinLock B | TwinLock C |
| Produktionszeitraum: | (alt) Systeme bis Jun 2014 | (neu) Systeme ab Jun 2014 | ||
| Prüfung: | VdS 2 gemäß VdS 2396, Klasse B nach EN 1300 |
VdS 3 gemäß VdS 2396, Klasse C nach EN 1300 |
VdS 2 gemäß VdS 2396, Klasse B nach EN 1300 |
VdS 3 gemäß VdS 2396, Klasse C nach EN 1300 |
| VdS-Anerkennungsnummer: | M109316 | M109318 | M114307 | M114308 |
Bestandteil der VdS-Anerkennungen:
- TwinLock B oder C 700 Business S mit Eingabeeinheit FlatControl Business B oder C
- TwinLock B oder C 700 BioPin mit Eingabeeinheit FlatControl BioPin B oder C
- TwinLock B oder C 700 WTU mit Eingabeeinheit FlatControl WTU
optional mit folgenden Erweiterungen: - Busverteiler TwinConnect
- Sperreinrichtung TwinXT
- Schalteinrichtung TwinAlarm
- Netzwerkanbindung TwinIP
- Batteriefach 6X 1,5 V
- Netzteil 12 V DC
Mein Alarm-Errichter fragt nach der VdS G-Nummer?
Für Überfallmeldeanlagen (ÜMA) und Einbruchmeldeanlagen (EMA) gelten besondere Bestimmungen. Alarm-Errichter benötigen daher besondere VdS-Anerkennungsnummern für alle Komponenten, mit welchen die Alarmzentrale kommuniziert / interagiert. Wird beispielsweise der „stille Alarm“ an der ÜMA angeschlossen wird die G-Nummer G108061 benötigt.
TwinXT Sperreinrichtungen – VdS 3, Klasse C
Anerkennungsnr.: G106016
TwinXT Überfallmelder – VdS 3, Klasse C
Anerkennungsnr.: G108061
TwinXT Verschlussüberwachung – VdS 3, Klasse C
Anerkennungsnr.: G114106
TwinAlarm Schalteinrichtungen – VdS 3, Klasse C
Anerkennungsnr.: G105133
Sicherheitsstufen von Wertschutzschränken (WSS) und Tresor-Systemen, sowie die entsprechenden Schloss-Klassen
Welches TwinLock System wird für einen Geldautomaten benötigt? Welches System für eine Schließfachanlage? Was bedeutet Widerstandsgrad CEN IV? Die folgende Tabelle zeigt die unterschiedlichen Sicherheitsstufen von Tresoren. Je nach Sicherheitsstufe müssen auch Elektronische Hochsicherheitsschlösser mit gleichem Sicherheitsniveau verbaut werden.
Diese Tabelle ist auch in einer anderen Darstellungsform verfügbar:
- *1: Seit Januar 2002 wird vom European Certification Board – Security Systems (ECB•S), dem neuen Zertifizierungsorgan der Forschungs- und Prüfgemeinschaft Geldschränke und Tresoranlagen (FuP) e.V. als Zertifizierungsstelle nach EN 45011 ein ECB•S – Produktzertifikat vergeben. Grundlage für die ECB•S – Zertifizierung ist eine Typprüfung nach einer Europäischen Norm für Produkte des Geldschrank- und Tresorbaus zum Schutze gegen Einbruchdiebstahl und Brände sowie für Hochsicherheitsschlösser.
- *2: Grundlage der Prüfungen und des Anerkennungsverfahrens ist der durch das CEN (Comite Europeen de Normalisation) erarbeitete Normenentwurf (prEN) einer Europäischen Prüfvorschrift für Wertbehältnisse aller Art. Die nach diesem Normenentwurf bei VdS in Köln geprüften Tresore werden unter dem Verzeichnis VdS 2335 geführt.
- *3: TwinLock Business 7260 (bis Juni 2014): M109316 | TwinLock Business 7220 (bis Juni 2014): M109318 | TwinLock B B700 (ab Juni 2014): M114307 | TwinLock C C700 (ab Juni 2014): M114308
- *4: TwinNet: Verwaltungssoftware erfordert eine Server-Softwareinstallation auf zusätzlicher (externer) Hardware.
- *5: ProtectMaster: Verwaltungssoftware als „embedded“ Lösung. Es sind keine weiteren Softwareinstallationen erforderlich. Anbindung an OSsecure oder OSPlus möglich.
Können Sie mir bitte die Zertifikate zuschicken?
Die Zertifikate verschicken wir grundsätzlich nicht, da diese in den öffentlichen VdS-Listen jederzeit einsehbar sind. Für die Klasse B können Sie hier alle Informationen beim VdS jederzeit einsehen. Für die Klasse C können Sie hier alle Informationen einsehen. Alternativ können Sie sich die Webseite „www.vds.de“ aufrufen und unter VdS > Zertifizierungen > Verzeichnisse > Produkte für mechanische Sicherungstechnik > Elektronische Hochsicherheitsschlösser > TwinLock alle relevanten Informationen einsehen.
Sie können sich hier zusätzlich die ECB•S-Zertifizierung der ESSA (European Security Systems Association) herunterladen. Ähnlich dem VdS, steht das ECB•S (European Certification Board) für die europäischen Prüfungsvorgaben und für ein Höchstmaß an Sicherheit und bietet für die Versicherungswirtschaft eine verlässliche Basis für die Risikokalkulation und die damit verbundene versicherungstechnische Einstufung der Schloss-Systeme.
Warum sind die Zertifikate auf dei Firma INSYS ausgestellt? Wer ist die Firma INSYS?
INSYS ist ein deutsches Mittelstandsunternehmen mit Sitz in Regensburg. INSYS Microelectronics ist spezialisiert auf industrielle Datenkommunikation, Sicherheits-, Analyse- und Testlösungen. SAFECOR und INSYS arbeiten bereits seit der Unternehmensgründung sehr eng zusammen. Beide Unternehmen sind gesellschaftsrechtlich miteinander verbunden und haben es in den vergangenen Jahren gemeinsam geschafft, mit TwinLock ein Schloss-System „made in Germany“ zum Marktführer zu entwickeln. INSYS übernimmt federführend die Produktion und SAFECOR den exklusiven Vertrieb im deutschsprachigen Raum.
Wo ist der Unterschied zwischen VdS und ECB•S Zertifikat (Plakette)?
Es gibt in Deutschland und Europa mehrere Prüfinstitute/Zertifzierungsstellen die z.B. nach EN 1143-1 zertifzieren. ECB•S und VdS sind die bekanntesten Zertifizierungsstellen und anerkannt unter allen Versicherungen. ECB•S steht für European Certification Board und ist ein Zertifizierungsorgan, sowie Forschungs- und Prüfgemeinschaft für Geldschränke, Tresoranlagen und Hochsicherheitsschlösser. Der VdS in Köln ist der Verband der Sachversicherer in Deutschland. Anbei zwei Plakettenmuster vom VdS sowie von der ECB•S. European Certification Board – Security Systems (ECB•S):
Verliert das Schloss-System durch ein Firmware oder Software-Update die Zertifizierung?
Nein, ein Update führt nicht zum Verlußt der Zertifizierung. Grundsätzlich müssen alle Änderungem an einem zertifizierten und zugelassenen Produkt dem VdS gemeldet werden, bis hin zu Änderungen im Handbuch. Der VdS entscheidet dann, ob ein Änderungsantrag notwendig ist oder ob die Änderungen / Daten einfach übernommen werden können und erst bei der Erneuerung des Zertifikats (alle 4 Jahre), die Dokumente ins Zertifikat mit aufgenommen werden. Bei einer Hardware- und Softwareänderung ist immer ein Änderungsantrag beim VdS zu stellen. Bei Hardware-Änderungen werden dann auch sämtliche EMV-Tests nochmal durchgeführt, aber auch die Softwareänderungen werden geprüft. Software-Änderungen und Erweiterungen können nur dann veröffentlicht und Ihnen (dem Kunden) zur Verfügung gestellt werden, sofern die Freigabe durch den VdS erfolgt ist. Hier ist beschrieben, wie Sie die Version/Typ Ihres TwinLock System überprüfen können. Hier ist beschrieben, wie FW-Updates durchgeführt werden. Bei einem FW-Update der Flatcontrol handelt es sich um Funktionserweiterungen, welche das Basissystem betreffen. Software-Updates für die Applikationen ProtectMaster und TwinNet haben keinerlei Einfluss auf die VdS Zertifizierung.
Wo kann ich die Hintergründe zu den VdS Klassen nachlesen?
Die Prüfungsnorm DIN EN 1300 steht nicht öffentlich zur Verfügung und kann hier käuflich erworben werden:
Die VdS-Anforderungen für Hochsicherheitsschlösser sind in Auszügen öffentlich einsehbar: