Wenn das Display Hieroglyphen oder komische Zeichen darstellt, dann ist weder das Display noch die Platine defekt. Die Ursache des Fehlers sind unterschiedliche Masse-Potentiale, welche durch die RS232-Verbindung zum Bankarbeitsplatz hervorgerufen werden. Der „Schuldige“ in diesem Fall kann das Netzteil des Bankarbeitsplatzes oder dessen nachgerüstete COM-Schnittstelle sein. Die statische Elektrizität, welche aufgrund der unterschiedlichen Masse-Potentiale nicht schnell abgeleitet werden kann, verursacht nun die Displayfehler und kann im schlimmsten Fall auch den EPROM unserer Platine zerstören.
Es gibt verschiedene Ansätze die Ursache des Problems herauszufinden:
- Signalbox: Sofern der Multisafe an einem Bankrechner am COM Port angeschlossen ist, ist in der Regel die fehlende Erdnung des Bank-Rechner-Netzteils die Ursache. In der Regel sieht der Netzteil-Stecker des Thin-Client Netzteils wie folgt aus und verfügt über keinen Schutzkontakt. Statische Elektrizität des Rechners wird daher nicht abgeleitet und verursacht elektrostatische Störungen.
Weitere Ursache kann nicht vorhandene Masse im COM-Anschluss des Bankrechners (bei nachgerüsteten COM-Karten häufig der Fall) oder eine fehlende Masse im RS232 Kabel (schlecht geschirmt) die Ursache. Es kann auch die Erdung der Steckdose der Verursacher sein. Weder der COM-Anschluss am Bankrechner, noch das RS232-Kabel, noch die Erdung der Steckdose lassen sich durch SAFECOR Techniker zuverlässig prüfen. Die richtige Fehlerlösung wäre die korrekte Erdung des COM Ports im Thin-Client. Als Workaround kann die Schirmung auf der Platinen-Seite entfernt werden. Lösung ► siehe Potentialausgleich herstellen - Die zweite Ursache kann ein „fehlerhafter“ Einbau des Displays- (bei Umrüstungen), bzw. der Multisafe-Blende oder eine fehlerhafte Erdung der Steckdose sein. Ein EMP Impuls (Elektromagnetischer Impuls), welcher z.B. durch eine statische Aufladung auf dem Teppichboden hervorgerufen wird, verursacht auf dem Display Controller den „Zeichensalat“ (Hieroglyphen), da dieser EMP Impuls nicht abgeleitet (geerdet) wird. Lösung ► Display und Frontblende erden
Display und Frontblende erden
- Die Edelstahlblende und die Erdung des Gehäuses muss verbunden sein. Mit der Erdung des Gehäuses ist ein Steckkontakt im Boden der Elektronik-Schublade gemeint. An allen vorhandenen Netzteilen muss der (gelbe) Schutzleiter der Steckdose, bzw. des 220V-Kabels an der Erdung (Symbol rechts) des Netzteils angeschlossen sein. Von der Erdung aller Netzteile muss ein Kabel zur Gehäuse Erdnung führen. An der Edelstahlblende der Elektronik-Schublade muss nun ein Kabel „leitend“ befestigt werden. Das andere Ende des Kabels geht entweder direkt zur Erdung eines Netzteils oder des Gehäuses.
- Der „silberne“ Display-Rahmen (auf der Rückseite des Displays, wo die Rahmenhalterungen umgebogen sind) mit der Displayplatine zu verlöten und daran ein zusätzliches Kabel zulöten und dieses auch erden (Erdung eines Netzteils oder des Gehäuses).
Potentialausgleich herstellen:
Einen Potentialausgleich kann man mit einem Opto-Koppler erreichen, welcher die beiden Geräte (Bankrechner und Tagestresor) galvanisch trennt. Ein solches „Gerät“ ist natürlich wieder eine potentielle Fehlerquelle und sollte daher mit Vorsicht eingesetzt werden. Hier ein Beispiel für einen solchen Isolator, mit welchem SAFECOR gute Erfahrungen gemacht hat.
Servicepaket
Wir haben ein Service-Paket geschnürt, welches das Problem nahezu löst. Es werden hierbei aber nur die Symptome bekämpft und nicht die eigentliche Ursache – diese können wir leider nicht lösen, da unser „Wirkungsbereich“ am Bankarbeitsplatz aufhört. Wir können also keine Garantie abgeben, dass wir mit dem Pakte alle Probleme für immer lösen, aber wir können eine sehr gute Hilfestellung anbieten.
Das Paket besteht aus folgenden Komponenten:
- Serieller Isolator: Trennt die elektrische Verbindung (galvanische Trennung) zwischen Bankrechner und Signalbox.
- Zusatzplatine mit ESD-Schutzbeschaltung für alle IO-Pins: LC Glied zur Spannungssiebung und Schutz vor Spikes auf der Versorgungsleitung, alle IOs sind mit Schutzdioden versehen und, um den Spannungseinbruch nach einem Spike zu puffern, gibt es noch zusätzlich ein Stütz/Glättungskondensator
- Installation durch einen Servicetechniker
Zusätzliche Möglichkeit (Workaround):
- V- (V Minus) der beiden Netzteile (Netzteil OSsecureBox und Netzteil der Platine) miteinander verbinden. Es sind die -12V oder -5V und -24v gemeint (nicht der Minus 220V).
- Signalbox (RS232-Anschluss) am Bankrechner: Wenn das Netzteil des Steuerrechners (z.B. Signalbox) ausserhalb des Tresors steht (weil Bankrechner), dann ist der Potentialausgleich so nicht möglich. Die beiden Minuspole der Netzteile lassen sich nicht verbinden. Sofern der COM-Anschluss am Steuerrechner (Bankrechner) nun nicht korrekt mit der Masse verbunden ist oder das RS232-Kabel nicht richtig geschirmt ist, kommt es zu den beschriebenenen Problemen.
Als Lösung sollte nun die gemeinsame Abschirmmasse (nicht Datenmasse) vom RS232-Kabel weggenommen werden. Dazu an der Platinenseite das Kabel vorsichtig öffnen und ca. 1cm des oberen Schirms (Isolierung) entfernen.Es kann die Masse vom Anschluss an der Platine weggenommen werden. Hierzu einfach die beiden Schrauben an der Platine entfernen und die Metallkappe vom COM-Anschluss abmachen. Anschließend das Com-Kabel vom Bankrechner wieder anstecken und NICHT mit Schrauben befestigen, sondern z.B. mit Kabelbindern befestigen. - Ferritkern um das RS232 Kabel wickeln: FERRITRING 5,0 :: Ferritring für Rundkabel Ø=5mm. Den Kern bitte mit ca. 4cm Abstand (1) zum Anschluss am Platinen-Ende montieren. Der Effekt lässt sich durch einen zweiten zusätzlichen Ferrit noch verstärken, welcher mit ca. 10 cm Abstand und in einer Schlaufe gelegt, montiert wird (siehe Abbildung). Hierzu ist dann folgender Ferrit erforderlich: FERRITRING 10 :: Ferritring für Rundkabel Ø=10mm